Glanni, der Harris Hawk

Darf ich vorstellen? Glanni... 

 

Glanni ist ein Harris Hawk / Wüstenbussard und nach langem Hin und Her ist er nun tatsächlich mein eigener Vogel geworden. Schon irgendwie verrückt, trotz jahrzehnten Erfahrung mit Greifvögeln, Hilfe und später auch Leitung in der Storchenstation Möhlin (die auch viele Greife und Eulen hält, züchtet und auch mit Falknereien zusammenarbeitete), Praktika bei Falkner, jahrelange Begleitung eines Falkners und Hilfe beim Training und bei Veranstaltungen usw. ist es sehr kompliziert, eine Bewilligung für so einen Vogel zu bekommen, der ja sogar "weil er sich nicht eignet", jagdlich absolut nicht motiviert ist und vom Falkner aussortiert wurde.

Er ist im 2021 geboren und da er eben keinen Jagdtrieb zeigte und auch sonst ein eher etwas schwierig zu zähmender Kerl ist (da sind Vögel halt auch individuell), hat ihn der Falkner mir zum Training übergeben. Ich arbeitete ja schon einige Jahren mit ihm zusammen und half beim Training diverser Vögel (Falken, Harrise, Habicht, Eulen)

Glanni ist nun tatsächlich MEIN Vogel, mit dem ich fast von Beginn an alles alleine aufgebaut habe. Er ist leider aus einer Zucht, wo die Vögel nicht so ideal auf Aussenreize sozialisiert werden. Er kannte anfangs gar nichts und seine ersten Erfahrungen mit Menschen sind wohl eher schlecht, er wurde wohl grob angepackt. Gerade an den Füssen ist er extrem empfindlich. Der Italienische Falkner aus unserem Team hatte ihn dann einige Monate und da hat er sicher viele gute Erfahrungen gesammelt trotzdem ist Glanni sehr scheu / misstrauisch was fremde Menschen anbelangt. 

Wir sind dies aber fleissig am Trainieren, Glanni soll sich an Menschen und Reize gewöhnen, darum sind wir auch immer wieder mal "in der Zivilisation" anzutreffen. Diese Sozialisierung ist extrem wichtig, immerhin handelt es sich hier auch um einen Vogel, der darauf gezüchtet wurde, mit Menschen zusammen zu leben / zu arbeiten. Ähnlich wie ein Hund. Und wer Hunde kennt, weiss auch, dass ein Hund, je besser er sozialisiert ist, viel mehr Lebensqualität hat, weil er a) fast überall mitkommen kann und b) halt einfach keinen Stress hat mit Reizen. Und genau dies trifft auch für so einen Vogel zu, denn einen Vogel "falknerisch" zu arbeiten / trainieren, heisst ja nicht zwingend, mit ihm jagen zu gehen. Viele Falknereien haben trainierte Vögel, die gelernt haben, von Handschuh zu Handschuh zu fliegen, Tricks zu zeigen, die ihrem natürlichen Verhalten entsprechen und mit Menschen gemeinsam Zeit zu verbringen. Genau dies ist auch mein Ziel mit Glanni und sein Verhalten zeigt mir, dass er mir inzwischen wirklich vertraut und eine Beziehung aufgebaut hat. 

Wer Interesse hat, Glanni mal live zu sehen und ganz persönlich kennenzulernen, darf sich gerne per Mail bei mir melden.  danae.schwegler@gmail.com