Oha! Eventuell scheint sich doch auf Amts-Ebene etwas zu tun... Wir hatten 2 Personen der für mich zuständigen Ämter am neuen Ort in Therwil zur Kontrolle und siehe da, wir hatten tatsächlich gute Gespräche und ich habe seit langem wieder einmal gespürt, dass doch ein gewisser Goodwill vorhanden ist. Meine Fachkompetenz und meine Erfahrungen wurden anerkannt. Und dass es tatsächlich keine passende Ausbildung explizit für Singvögel und Segler gibt, wurde auch bestätigt.
Der neue Ort wurde gutgeheissen, ist natürlich ideal gelegen, mit Garten und gleich am Waldrand und auch an den Volieren (die zu einem grossen Teil die Mitgenommenen aus Bottmingen und Reinach sind) wurde nichts bemängelt.
Also vielleicht dreht sich nun doch der Wind wieder in eine positivere und wohlwollendere Richtung. Warten wir mal ab, was in der Bewilligung steht. Eine mündliche Bewilligung habe ich per sofort wieder. Ich hoffe wirklich, dass es nun endlich wieder in eine Richtung von einem Miteinander und nicht einem Gegeneinander geht. Wie gesagt: ich will ja gar nichts, ausser einer Bewilligung, die mich "meinen Job" machen lässt. Streiten ist viel aufwändiger und es hat ja keiner was davon, ausser, dass sinnlose Energien und Ressourcen verschwendet werden...
Die ersten positiven Schritte beiderseits wurden gemacht. Dies immerhin, nun hoffe ich, auf ein erfolgreiches und spannendes 2025 mit vielen Vögeln, denen geholfen werden kann (die Limite der 19 wurde ebenfalls nochmals klargestellt und "entschärft") :-) Vielen Dank!
Das Jahr ist nun bald wieder um. Ein wahnsinnig anstrengendes und auch teures Jahr. Ich kämpfe einmal mehr gegen Windmühlen und dies alles, um einer guten Sache Willen. Es ist schon tragisch, dass man in der Schweiz einen Anwalt und viel Geld investieren muss um den Wildtieren zu helfen. Und dies nicht etwa als "Newcomer", der keinerlei Erfahrungen und Referenzen nachweisen kann. Nein, nein. Sogar als eine Person, die dies fast 15 Jahre macht und schon vorher x Jahre tierpflegerische Arbeiten an anderen Orten und in anderen Stationen geleistet hatte (zb. Storchenstation Möhlin, mehrere Jahre Leitung der Pflegestation!)
Zuerst möchte ich aber wie jedes Jahr allen von Herzen danken, die meine Station in irgend einer Form unterstützt haben! Ohne Euch würde es nicht gehen. Keine Station ohne Spenden! Und jetzt umso mehr, denn Anwälte arbeiten nicht gratis. Und umso mehr Hilfe brauchen wir in der aktuellen Situation. Mehr Infos gerne auch bei mir persönlich per Mail oder Whatsapp.
Ich wünsche Euch allen eine ganz erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start in ein hoffentlich erfolgreiches und friedliches 2025. Mit einer Schnecke als Tier des Jahres 2025, können wir vielleicht ein bisschen entschleunigen?! Auf viele gerettete Vögel und informierte Finder in dieser Station. :-)
Noch kurz in eigener Sache: für den neuen Standort in Therwil suchen wir noch eine Aussenvoliere. Ideal wären Masse um die 2.5m x 2.5 m x 2m hoch. Natürlich möglichst günstig. Falls jemand etwas weiss? Gerne bei mir per Mail oder Whatsapp melden. Vielen Dank!
Zum 2025:
Nach wie vor steht auf der Kippe, ob die Station weitergeführt werden kann und in welchem Ausmass und für welche Vogelarten. Ich bleibe dran, gebe nicht auf, denn jedes Jahr zeigt mir wieder aufs Neue, wie wichtig diese Station ist!!! Und durch unseren Umzug in ein Haus mit Garten, haben sich die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für diese Station wirklich absolut optimiert!
Einige Zahlen und Fakten aus dem 2024:
Anfragen insgesamt (Whatsapp) kamen über 600. Vielen Vogelfindern konnte ich bereits online helfen, indem ich Tipps und Ratschläge gab. Oft handelte es sich bei den gefundenen Vögeln um Ästlinge, die tatsächlich nur in den seltensten Fällen Hilfe von Menschen benötigen sondern meist am Fundort belassen werden sollten! Viele Babys (Nestlinge) kamen natürlich auch. Wie immer sind die Überlebenschancen um ein vielfaches höher, wenn die Finder sich an die Infos meiner Homepage oder von mir persönlich halten! Ebenfalls sind auch unter www.wildvogelhilfe.org immer gute Tipps zu finden. Mit diesen Frauen bin ich seit vielen Jahren im Erfahrungsaustausch.
Die tollen Ratschläge in vielen Internetforen sind leider oft immer noch veraltet und schlicht falsch! So sollte man weder Hackfleisch füttern noch Mauersegler in die Luft schmeissen... Das allerwichtigste bei einem nackten oder noch kaum befiederten Babyogel ist einfach Wärme, Wärme, Wärme! Kein Futter, kein Wasser. Einfach wärmen und dann halt mich auch schnell kontaktieren und nicht erst Stunden, nachdem man das Tier fand! Bei so einem kleinen Vögelchen zählen Minuten! Da erstaunt es mich immer wieder, wenn sich Menschen abends um 19:00 melden, sie hätten morgens um 10 einen Vogel gefunden... Ja klar, die Überlebenschancen sind natürlich bei Null. Hätten die den Vogel gleich gewärmt und mich sofort kontaktiert, hätte das Tier es vermutlich geschafft. Schade.
Auch schade sind die 23 Greifvögel/Eulen Anfragen, die ich ablehnen musste. "Hääää, warum ablehnen, Du bist doch im Besitz des FBA Greifvogel und mit Deiner Erfahrung auch in der Falknerei und in Möhlin seit Jahren absolut erfahren mit genau diesen Vögeln?!" Dies die Aussage einer guten Freundin. Ja. Man muss es nicht verstehen. Und es macht auch keinen Sinn, hier jetzt Romane über etwas zu schreiben, was ich selber nicht nachvollziehen kann. Fakt ist: Viele Greifvögel, die im 2024 gefunden wurden, hätte ich ohne weiteres übernehmen können. Ich habe zwar nicht perfekte riesige Neubau-Flugvolieren aber die meisten Pfleglinge brauchen sowas eh nicht. Geschwächter Greifvogel? 2-3 Tage im Vogelzimmer auf knapp 10 m2, auffüttern, dann kann er wieder raus. Der braucht kein Flugtraining. Leicht verletzter Greifvogel? Das selbe. Beobachten, ob er auf die Äste kommt, ob er stabil steht, landet, Futter aufnimmt, sich putzt. Wenn ja: raus. Die einzigen Fälle, wo eine riesige Flugvoliere wirklich Sinn macht, ist bei aufgezogenen Jungtieren, die effektiv Muskulatur und Koordination aufbauen müssen. Und bei Langzeitpatienten - die ich aber gemäss Bewilligung eh nicht nehmen darf. :-) Also lange Rede, kurzer Sinn. Der Amtsschimmel verlangt grosse Volieren, die Praxis zeigt aber, dass die in mindestens 70% der Fälle unnötig und sogar gefährlich (Verletzungsrisiko beim Einfangen) sind. Und wenn es dann doch mal eine Voliere braucht (in den letzten Jahren für etwa insgesamt 20 Pflegetage im Jahr) tut es auch die, welche ich verfügbar habe... Tut? Täte? Finde ich. Finden die Ämter nicht. Schade. Zu was führt das? Dass die Menschen ihre kleinen Babyeulen und Falken privat zuhause im Wohnzimmer aufziehen. Der Turmfalke, der sich nun in der Falknerei befindet, ist das perfekte Beispiel dafür. Der wurde kaum in einer Voliere aufgezogen. Ist aber topfit, gut genährt und prächiges Gefieder. Wer immer den aufgezogen hat... Aber genau solche Beispiele wird es immer mehr geben, wenn die Vögel eben nicht zu mir können. Man kann es den Leuten nicht übel nehmen. Was sollen sei denn machen, wenn es im ganzen Kanton BL keine Anlaufstelle gibt, die wenigstens vorab die Triage der Vögel machen kann...?
Knapp 80 Kleinvögel wurden von mir entgegen genommen und gepflegt. Gut die Hälfte davon hat überlebt und wurde ausgewildert. Von denen die starben, geschah das meistens in den ersten paar Stunden und leider oft auch durch Falschversorgung der Finder (siehe oben). Von denen, die gut von den Findern versorgt wurden (Wärme!) und die ersten 2 Tage bei mir überlebten, schafften es ca. 80%!
Viele kamen leider nur zum sterben (siehe oben...) und blieben nur wenige Stunden. Die Langzeit-Besucher waren natürlich die Mauersegler, davon sind 4 Stk über einen Monat geblieben und haben sich verwöhnen lassen. Klar, die Nestlingszeit dauert bei denen auch etwa 5 Wochen und wenn die wenige Tage alt aus dem Nest fallen, bleiben sie halt auch entsprechend länger.
Natürlich muss man bedenken, dass ich ja dieses Jahr zum ersten Mal eine Limite von 19 Pfleglingen erhielt. Zwangsläufig musste ich da einiges an Vögeln ablehnen. Mir taten die Leute immer sehr leid, die sich verzeifelt an mich wandten und ich ihnen dann mitteilen musste, dass ich nichts mehr annehmen darf. Nicht weil ich sagte, ich kann nicht mehr (20-30 Babyvögel sind problemlos zu managen für mich) aber weil ich schlicht nicht durfte! Das Verständnis fehlte natürlich oft und was die Leute dann mit den Vögelchen gemacht haben, weiss man auch nicht. Ich kann mir vorstellen, dass viele Privatpersonen die Babyvögel dann halt einfach Privat zuhause aufzogen. Siehe bereits weiter oben im Text. Eigentlich genau das, was die Ämter im Kanton BL eben nicht wollen. Aber ja, mit den Regelungen bei mir, gibt es eben diese Gegenwirkung. Ohne diese Limite hätten wir wohl mehr als das Doppelte an Vögeln retten können...
Diesbezüglich sind wir nach wie vor mit den entsprechenen Stellen, die daüber Entscheidungsgewalt haben, am zehrende Diskussionen führen. Einige Personen in meinem näheren Umfeld, die das eine oder andere Schreiben gesehen hatten, erwähnten sogar mal das Wort "Amtsmissbrauch". Es wirke fast so, als hätte das zuständige Amt BL (oder halt einzelne Personen) ein Problem mit mir als Person. Das wäre ja wirklich verrückt und nicht sehr professionell. Auch ein Lehrer kann ja nicht alle seine Schüler lieben. Müssen wir mal im Auge behalten. Am Ende überlasse ich diese Themen dann dem Anwalt.
Es kann aber auch sein, dass nach wie vor einfach der Wert meiner Station nicht erkannt wird. Der Konsens lautet immer wieder: es gibt keinen gesetzlichen Auftrag, so eine Station zu bieten. Gruss an die Politik im Kanton Baselland. Vielleicht sollte sich hier mal was ändern?! Wenn ich sehe, was die Igel für eine Lobby haben und wer alles bei sich zu Hause Igel aufzieht und pflegt und was dort alles "gedökterlet" wird, wo es bei den Vögel schon lange heisst: einschläfern!! Schon irgendwie seltsam...
Nochmals: 600 Anfragen!! By the way, den gesetzlichen Auftrag gabs vor 10 Jahren auch noch nicht und trotzdem durfte ich da meine Arbeit machen. Und auch wenn es keinen Auftrag gibt: kann man denn den Wert einer solchen Station nicht einfach erkennen? Ich möchte ja nicht mal Unterstützung! Ich möchte nur keinen Gegenverkehr und keine Felsbrocken im Weg. Die breite Bevölkerung erkennt den Wert einer solchen Anlaufstelle und auch meiner Fachkompetenz. Leider scheinen die jetzigen Entscheidungsträger (mit deren Vorgängern hatte ich keine Probleme und hab recht pragmatische Bewilligungen erhalten) weder mein Engagement noch die Notwendigkeit dieser Anlaufstelle, geschweige denn mein Fachwissen zu erkennen. Warum wird denn so auf einer Tierpflegerausbildung (die keinerlei Kenntnisse über die Aufzucht einheimischer Wildvögel vermittelt!) herumgeritten? Selbst die entsprechenden Stellen in Bern und Sempach verstehen es in meinem Fall nicht und bestätigen, dass ich kompetent genug bin, mich auch weiterhin um die Vögel zu kümmern.
Ich bin ja immer gesprächsbereit. Und bin auch immer bereit, mich weiterzubilden (auf eigene Kosten...) Nur müssen die Weiterbildungen halt auch dem entsprechen, was ich tue. Wer ist schon bereit, um Fahrrad fahren zu dürfen, auf eigene Kosten und Zeit einen Pilotenschein zu machen?! Ok, Pilotenschein vielleicht ein blödes Beispiel wenn es um Vögel geht... :-) aber ich hoffe, man versteht, was ich meine?!
Da ich ja grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin, der trotz allem noch ans Gute in den (meisten) Menschen und auch an die Hilfe des Universums glaubt, bin ich überzeugt, wir werden noch pragmatische und zufriedenstellende Lösungen finden. Und falls nicht, gibt es eben keine Vogelstation mehr im Kanton BL. Dann werden die Vogelfinder in Ermangelung einer kompetenten Anlaufstelle erst recht anfangen, die Vögelchen privat in der Stube aufzuziehen. Kontrollieren kann man das kaum. Aber das ist ja dann nicht mehr mein Problem... :-)
Und da Bilder ja mehr erzählen als tausend Worte und ich vor Ewigkeiten schon Bilder versprochen hatte. Hier ein kleiner Auszug der Pfleglinge 2024:
Alle Vögel sind ausgeflogen. Die Saison offiziell vorbei. Immer wieder tröpfen auch ausserhalb der Saison Anfragen rein, dies sind natürlich keine Jungvögel sondern halt meist verletzte / geschwächte Tiere. "Nur" geschwächte Tiere können zu mir, offensichtlich verletzte Tiere müssten halt erst einem Tierarzt vorgestellt und dann an mich überwiesen werden. Oft sind die verletzten Tiere leider Katzenopfer und wie die Erfahrungen der letzten Jahre zeigte, sind die Überlebenschanchen bei Null. Viele Tierärzte erlösen die Vögel dann auch gleich, was ich per se nicht schlecht finde. So ein Infekt durch den Katzenspeichel, bei dem der Vogel stundenlang leidet und dann doch kläglich verendet... Das muss man sich nicht anschauen. Darum, liebe Katzenhalter. Denkt darüber nach!
2 Segler sind noch da, die sind beide nicht sehr flugfreudig. Sie scheinen "Hotel Mama" zu mögen und sind ganz entspannt. Ich hoffe, die beiden werden die Tage auch endlich noch fliegen, das Wetter macht ja noch gut mit. Danach wird die Jungvogelsaison wohl abgeschlossen sein. Ausser jungen Tauben (die ich ja nicht nehmen darf...) gibt es wohl keine Jungvögel mehr.
Update 31.07.2024
Es geht weiter mit Seglern... Es gibt jedoch auch Platz in den Kisten. Viele sind schon erfolgreich gestartet. Zur Zeit sind nur noch Ivi und Joey, Mampfred, Oskar, Timmy, Vivi, Xenia und Yvonne (verpatet) bei mir. Die "Z" ist wohl im Anmarsch, sollte heute oder morgen noch kommen. Sind wir also einmal durchs Alphabet. Die anderen erobern den Himmel oder sind gar schon in Afrika? Man weiss es nicht. Gut, bei der momentanen Hitze könnten sie auch da bleiben...
Oskar und Timmy sind meine Sorgenkinder. Die beiden sind eigentlich längt flugfähig. Sie würden auch gerne. Schaffen es aber bisher nicht - sie sind auch beide recht leicht. Sie werden nun "gemästet", was sie mässig witzig finden. Sollte das nicht helfen und sie mit mehr Masse starten können, werden sie tierärztlich durchgecheckt werden müssen!
Der kleine Grünfink ist auch noch da, diese Finken sind halt auch unglaubliche Spätentwickler. Bis die mal selber das Essen picken... So langsam versteht er es, dann kann er dann auch endlich bald in die Freiheit.
Und für alle die Leser, die gerne mal Bilder sehen möchten... ja, es kommen. Es fehlt oft an der Zeit, gute Bilder zu schiessen. Meist bin ich ja bei den Tieren zum Füttern, dann sind sie nervös und zappeln rum, wenn sie schlafen, möchte ich sie nicht stören, dann stimmt das Licht wieder nicht... Aber, einige Bilder habe ich gemacht, die kommen, versprochen.
Update 19.07.2024
Weitere Segler sind gekommen. Und ein Grünfink. Er tobt mit den Spatzen herum. Eine Mehlschwalbe, aber sie war schon fast tot, als sie zu mir kam. Und für alle, die nicht wissen, wie ein Grünfink klingt: LAUT! Der ist echt fast so laut wie die Spatzen und die Frequenz ist nicht viel weniger penetrant... Das ist so ein herrliches Kerlchen, wirklich.
Und natürlich wieder viele viele Anfragen und viel Hilfestellung bezüglich Vögeln. Vögel, die keine Pflegestelle brauchen aber Menschen, die Infos und Beratung brauchen. Und ja, auch das, oder vorallem das, ist ja meine Hauptaufgabe. Von bisher ca. 250 Anfragen kamen nur insgesamt etwa 50-60 Vögel wirklich zu mir. Und so soll es auch sein.
Ja, bei den Seglern ging es fleissig weiter im Alphabeth. Und hey, ich liebe die Segler ja wirklich, versteht mich nicht falsch. Sie sind alle wunderschön und grossartige Vögel! Nur... In der Aufzucht sind sie teilweise schon etwas mühsam, vorallem eben die, welche nicht am Finger andocken und man kaum gefüttert bekommt - dies ist ja aber auch einer der Gründe, warum diese Vögel eben nicht in jedermanns Hände gehören, man muss wirklich wissen, wie man damit umzugehen hat. Und dies lernt man in keiner Tierpflegerausbildung sondern an einem Ort, wo es Segler hat und die dazugehörigen Fachleute wie zb. die Mauerseglerklinik in Frankfurt. www.mauersegler.com
Ivy und Joey: gehören zusammen, beides kleine Kerlchen aber putzmunter und mega gefrässig! Einfach nur süss und unkompliziert. Können nicht alle Segler so sein?
K und L, die haben es tatsächlich nicht zu einem Namen geschafft, bei K war es auch nicht nötig, er war so mager und schwach, dass er nicht mehr unter uns weilt. Der L ist munter und wird bald fliegen
M hat es leider auch nicht zu einem Namen geschafft, ist ein ruhiger, unauffälliger, frisst jetzt nicht begeistert aber spuckt mir immerhin die Heimchen nicht um die Ohren.
Norbert ist bereits fliegend am Himmel unterwegs
Oskar ist noch bei mir, der ist ebenfalls schon gross und sollte fliegen können, tut er aber nicht. Er frisst inzwischen ganz brav und macht auch fleissig Flugtraining, ich denke, der wird in den nächsten Tagen starten
Phipps wurde beim Aufbau des Tattoos gefunden, war ein etwas mühsamer Zeitgenosse, auch einer der Spucker. Nun kann er sich sein Futter selber suchen, da hat er sicher mehr Spass.
Quatzby war auch nur ein kurzer Gast, auch er hat inzwischen den Himmel erobert
Ricarda, die war auch brandmager und absolut schwach, hat leider nicht überlebt
Susi, die nette fesche Dame war auch ganz nett und kooperativ und hat nun ebenfalls den Start in den Himmel gewagt
Timmy, der ist eigentlich gross genug, hat aber keine Motivation zu fliegen, er sitzt lieber in der Box, kuschelt mit den anderen und lässt sich mit Futter vollstopfen. Ja dann, nur zu...
Uma ist noch eine etwas jüngere, sitzt auch bei den Kleinen im "Kindergarten" und hat sich ganz gut akklimatisiert. Das Fressen will noch nicht so recht klappen doch da bin ich zuversichtlich.
Vivi ist ein kleiner Nachzügler, zuckersüss und oh Wunder, ebenfalls wieder einer, mit einer netten Patenmama! Vielen Dank liebe Patenmama, solche wie Dich brauchen wir viel mehr!
W hat leider auch noch keinen Namen, der ist ebenfalls mittleren Alters und ziemlich neutral. Nicht super mühsam aber auch nicht der beste Esser
Es wird nun nochmals einige Tage ziemlich heiss. Ich hoffe sehr, dass die Segler, die nun springen, schon weit genug sind, dass sie auch fliegen. Ja, viele fliegen schon. Die Segler sammeln sich nun bereits zu grösseren Trupps und einige der Jungen und Kinderlosen werden in 2-3 Wochen schon wieder gen Afrika starten - ist das nicht irr? Und dann fliegen die einfach rum, machen alles im Flug, bis sie dann wieder hierher zum Brüten kommen. Da haben sie dann das erste Mal wieder festen Boden unter den Füssen. Unglaubliche Tiere diese Segler.
Da nun doch einige Tiere kamen (erwartungsgemäss bei der Wärme und in dem Monat) erreichte ich meine - vom Amt definierte Grenze - von Aufnahmen. Und ja, einige Vögel musste ich abweisen und für alle die, welche immer wieder bei mir nachfragen, wo "ihr" Findling denn nun hingekommen ist - ich weiss es nicht! Wirklich nicht. Wenn er nicht bei mir ist, weiss ich es wirklich nicht, was damit passiert ist. Bitte fragt halt dort nach, wo Ihr das Tier abgegeben habt (Tierarzt, Jagdaufseher, Wildhut...) aber bitte nicht bei mir. Die Vögel, die nicht bei mir sind, über die habe ich keinerlei Infos.
es geht los...
Ja, die Saison ist nun in vollem Gange. Spatzen, Spatzen, Spatzen. Sie kommen... Gehen... Fliegen... Hüpfen. Manchmal sterben sie auch. Es ist ein wildes Hin und Her. Aber kein Durcheinander, wir haben die Pfleglinge schön auf der Liste. Nur hier führen wir nicht alle auf. Es würde den Rahmen sprengen.
Zwischendurch kommt etwas "spezielleres" wie eine Drossel, die aber leider von einer Katze verunstaltet wurde und verstarb. Kohlmeisen waren auch zu Besuch, die haben sich gut entwickelt. Die beiden ganz kleinen Mönchgrasmücken, die eine Katze mitsamt Nest angeschleppt hatte, haben es leider nicht geschafft. Die eine vestarb sehr schnell, die andere entwickelte sich erst gar nicht so schlecht, schaffte es aber doch nicht.
Ein Hausrotschwanz ist noch da und entwickelt sich gut.
Wie immer: meine Arbeit ist zu 80% Aufklärung und Hilfe. Ehrenamtlich in der "Freizeit". Viele Anfragen, viele Beurteilungen, wie mit dem Tier vorzugehen ist. Wirklich als Pfleglinge kommen nur wenige und das ist auch gut so. Das zeichnet meines Erachtens auch eine gute Station aus: es kann nicht die Idee sein, einfach alle Vögel ohne hinterfragen aufzunehmen und zu horten!
Und nun, die Segler. Pünktlich wie jedes Jahr um den 20. Juni herum kommen die ersten Segler. Inzwischen sind es 8 Stück. Andreas, Bobby, Carina, Didi, Emil, Finn (der Glückliche hat ganz nette Paten!), Giselle und Hans. Hmmm, spannend, dass die Namensgeber irgendwie immer davon ausgehen, ihre Findlinge sind Männchen.
Was gibt es zu ihnen zu sagen:
Andreas: ein schwieriges Kind. Ganz ein hübscher und süsser aber leider eine Diva, wenn es ums Essen geht. Man fragt sich ja manchmal schon bei diesen Seglern, wenn sie sich so anstellen, ob sie nicht schlucken können oder nicht wollen... Er benimmt sich zwar ruhig, scheint aber schon Spass zu haben, die Heimchen durchs Zimmer zu spucken...
Bobby: der erste am Buffet... Zumindest bevor Emil und Didi kamen. Da Bobby körperlich überlegen ist, hält er die Stellung!
Carina: auch eine gute Esserin, ruhiger als Bobby, sie hat Zeit und weiss, dass sie nicht zu kurz kommt
Didi: der grosse "Bruder" von Emil. Kam ganz schwach und dünn, ich habe wirklich gebangt um ihn! Aber, er hat die Kurve bekommen, er hat sich dann mit Emil verbrüdert, die beiden haben beschlossen, die Weltherrschaft über die Heimchen zu übernehmen...
Emil: siehe oben. Der kleine Fratz war auch recht dünn, frass von Anfang an gut und ist immer am Start. Er hat definitiv den Jöööööö-Effekt.
Finn: er hat das grosse Glück, eine nette Patin zu haben. Daher bekommt er Futter der 1A Qualität und täglich noch zusätzlich eine Fussmassage... Nein, natürlich nicht! :-) Also doch, die Patin hat er. Er ist noch etwas schüchtern, wird aber von Tag zu Tag besser und schnappte nun bereits auch ab und an mal ein Heimchen aus der Hand.
Giselle: können wir sie auslassen? Sie ist hysterisch... hektisch... unfreundlich... und spuckig. Sie windet und biegt sich, dass man wirklich aufpassen muss, ihr nicht den Schnabel zu brechen. Also... sie bricht ihn sich selbst! Einer der wirklich anstrengenden Segler, bei dem eine Fütterung locker 20 Minuten dauern kann. EINE Fütterung. Ich hoffe, sie hat irgendwann ein Einsehen.
Hans: nun, Giselle soll nicht die einzige bleiben. Nun kam noch ihr Traummann, der Hans. Genauso hysterisch. Schreit wie am Spiess und will von Essen gar nichts wissen. Gut, mit ihm hat ja auch schon eine Katze angebandelt, kein Wunder, ist er traumatisiert. Immerhin ist er mit 41 gramm gut im Futter, gross genug zum Fliegen auch, trotzdem stürzt er ab. Mal schauen, ich hoffe, er packt es, ansonsten wird ihn ein Tierarzt mal genau checken müssen, ob vielleicht doch irgend was kaputt ist (Rabenbein oder so....)